…oder die 100jährige Besteigung des Sieberturms!

Nach langer vorausgegangener Planung, einem regen E-Mailverkehr und einigen
Verwirrungen, konnte am 22.10 letztlich Zeit und Treffpunkt zu unserem Vorhaben
ausgemacht werden. Zum Glück redete Michi unserem Markus ins Gewissen, das wir uns
doch erst gegen 23 Uhr in Pirna treffen, so konnten wenigstens größere Erfrierungen unter
uns Frauen vermieden werden . Um 23:30 trafen wir als „Hotelgäste“ getarnt auf der
Basteibrücke ein. In der halben Stunde bis zum Aufstieg, vertrieben wir uns noch die Zeit,
indem wir auf die Aussicht hochstiegen. Etwas für mich zumindest unerwartet, stand ein
einsamer und eingemummelter Fotograf oben. Eigentlich wollte Markus auch ein paar Fotos
machen, aber nachdem er das Stativ des Fotografen sah, traute sich seine Kamera mit dem
mindestens 10fachen kleineren Stativ gar nicht erst raus .
Wieder unten angekommen tranken wir uns mit Glühwein noch etwas Mut an und dann
stieg Michi 0:03 von Peter gesichert in den Weg ein. Während Anja, Markus und ich immer
noch am Einstieg warteten, ertönte auf einmal Michis Stimme, die mindestens einer Person
viel Spaß wünschte – „Sollte ich mich etwa bei einem 15m langen Doppelriß angesprochen
fühlen…mmmhh!?!“.
Langsam zog Nebel auf und der Glühwein hatte auch nicht mehr die wärmende Wirkung
wie zu Beginn, aber dies änderte sich dann ganz schnell. Der erste zu kletternde Abschnitt
des Weges war nämlich Kamin und ich habe bis jetzt noch NIE in einem Kamin gefroren,
so sollte es auch diesmal sein. Schon nach den ersten Metern wurde mir richtig warm. Oben angekommen mussten wir auch nicht lange auf Anja und Markus warten. Und was soll ich sagen, vor uns war keiner da der uns die Jubiläumstour versauen konnte. Wir sind nach
einem kurzen nebligen Rundumblick, schnell wieder abgeseilt, da es doch auf dem Gipfel
zu dieser Stunde etwas kalt wurde. Glücklich und halb erfroren kamen wir wieder an den
Rucksäcken an und genehmigten uns weiteren Glühwein und „spazierten“ noch auf der
Basteibrücke herum, um im Nebel „Gipfel und Wege suchen zu spielen“. Müde und zufrieden fiel ich mit dicken Socken gegen 3 Uhr in mein Bett.

Fazit: Es war ein sehr schöner und außergewöhnlicher Kletterausflug im Dunkeln mit
fremden Fledermäusen und Fotographen!

Ännchen