Der Termin war wie immer schon im Januar bestimmt worden. Klubklettern und Sonnenwendfeier an der Schaarhütte sollten am 18.06. einem Sonnabend stattfinden.
Na ja das Wetter war diese Woche nicht gnädig – viel Regen. Und so standen am Morgen des Klubklettertages nur Onkel Ho, Jörg, Kent, Elke und ich an der Schaarhütte.
Was tun ? Diese Frage hatte schon Lenin vor über 100 Jahren gestellt. Überhaupt Klettern oder nur Wandern? Ne, ein Pflichtgipfel muss sein, wurde entschieden. Also Rückentüte aufgesetzt und los ging es Richtung Kuhstall. Kent hat dort noch gar keinen Gipfel, also Neuland. Beim Aufstieg zum Kuhstall war schon das Dilemma zu sehen. Meer und Berge sind zwar eine gute Kombination im Urlaub, aber Sandsteinfels und Wasser gehören nicht zusammen. An der Kuhstallaussicht musste einer die Frage stellen, wo man denn die Bastei sähe. Rüber zum hohlen Turm, eine Runde um den Fels, die bekannten Wege bewertet und abgewählt. Nass, grün, feucht, das Wasser lief aus den Schichten raus.
Und nun? Da wir sowieso ein klein wenig auf Wandern eingestellt waren, kam der Vorschlag: Wie wäre es mit dem Hausbergwächter? Durch die Nähe zum Basalt gibt es dort sehr festen Sandstein. Bei der Querung im Wald unterhalb vom Hausberg liegen viele Sandsteinblöcke mit interessanten Bildungen. Onkel Ho hatte den richtigen Riecher und fand unseren Pflichtgipfel im Wald. Kent stieg den AW zügig vor und nach kurzer Zeit saßen wir alle oben und trugen uns ins Gipfelbuch ein. Nur die Abseilöse ist besch…. Angebracht.
Wieder unten wurde die mutige und erfolgreiche Erklimmung des gefürchteten Felsens mit dem ersten Bier des Tages gefeiert. Petrus schickte zuerst schwarze Wolken und danach ein paar Regenschauer. Zurück am Kuhstall-Imbiss – hier stehen Tische und Bänke mit weit ausladendem Dach, hier sitzt man trocken! Die erste Runde übernahm Jörg, die zweite Runde übernahm ich, die dritte Runde wurde von Kent gesponsert. Ja irgendwie mussten wir doch den Regen aussitzen. Es war zeitiger Nachmittag als wir wieder loszogen. Mit Kent bin ich noch zu Glöckner und Glocke gelaufen. Hier hatte der Regen ganze Arbeit geleistet. Der Einstieg zum Wanderweg (I) war weggespült, jetzt steht man vor einer 2 m Wand.
An der Schaarhütte trafen wir wieder zusammen. Nachmittags kamen Jule, Olaf, Nele, Emil, Emma und Hanna raus. Das Wetter besserte sich zusehends.
Im Wald standen viele Pilze. Jule, Hanna und ich zogen los. Viele Perlpilze gab es und schöne Hexenpilze. Die Schönfußröhrlinge (auch Dickfußröhrling genannt) wurden beim Putzen an der Hütte aussortiert. Später sind die Kinder nochmal Perlpilze sammeln gewesen.
Am Himmel spielte sich ein Schauspiel ab, Sonne und dunkle Wolken im Wechsel, auch mal ein Regenschauer. Und dann entstand ein fantastischer Regenbogen, richtig mit beiden Enden auf dem Boden bzw. in Wald und Fels. Die Aussicht ist schon Klasse an der Schaarhütte, aber der Regenbogen war noch ein Sahnehäuptchen.
An der Nachbarhütte, dort wo es zur Kroatenschlucht geht, werkelte Toni mit 3 Kumpels. Wir rafften uns zu einem Besuch auf. Toni hat die alte Hütte mit einem Kumpel übernommen und räumte erst mal auf dem Gelände auf, Wildwuchs beseitigen und Bäume stutzen. Das sah nach viel Arbeit aus, die alte Hütte soll auch noch ersetzt werden. Aber Rom wurde bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut. Toni revanchierte sich nach des Tages Arbeit später mit einem Gegenbesuch am Lagerfeuer.
Der Grill stand diesmal unter dem Vordach, gespeist wurde auf dem Brunnen und Jörg war so nett, wieder für Ordnung zu sorgen-wer sonst. Zum Abend zogen wir ans Lagerfeuer.
Über den Kleinen Zschand krochen Wolken herein und lösten sich im Felskessel auf. Wie ein Wolkenwasserfall sah das aus, fantastisch.
Zu späterer Stunde kroch noch Nebel durchs Kirnitzschtal. Das weiße Band wallerte und waberte, schaute mal kurz auf der unteren Lichtung vorbei und zog sich wieder zurück. Eine tolle Naturstimmung war das.
Es war wieder mal ein schöner Tag gewesen.
Euer Wolfram