Es ist Sonntag der 8 April und der Tag, so sagten die Wetterfrösche, sollte ein warmer und sonniger werden. Treff war halb 10 in Raiza, wir fuhren überpünktlich los und holten Punkt 8 den bereits wartenden Onkel HO von der Straße. Die Stadt schlief noch, die A 17 war Autofrei und trotz „Schleichfahrt“ ( 100 km/h) näherten wir uns bereits 8.45 Uhr dem Waldparklatz in Raiza. Ich hatte schon ernsthaft Sorge das durch die Wartezeit unser Getränkevorrat dran glauben musste aber welch Wunder ….wir waren NICHT die ersten. Mike stand bereits da und sortierte seine Sachen. Nun denn, Mike hatt auch die längste Anfahrt…
Kurze Zeit später, die Gruppe bestand inzwischen aus Mike, Georg + Kinder und Kletterfreunde, Wolfram, Claus, Anne, Horst Neunert, Frank, Olaf und Jule mit Kindern, Kent, Ho, Susanne und mir sowie einem Kasten Hopfenblüten - Tee. Die Sonne wollte scheinen aber der Böhmische Dunst war stärker und so gings durch Morastiges Gelände zum Lagerplatz unterhalb irgendwelcher sandigen Steine…
Minuten später ha tten sich spontan mehrere Seilschaften gebildet die von nun an der Sonne entgegenkletterten (.. die immer noch mit dem Dunst kämpfte…)
Wie erwartet konnte man den im Kletterführer angegebenen Schwierigkeiten nicht immer Glauben schenken, Ho wollte auf eine II schon mit dem Fahrrad hochfahren, so manche V enthielt Elemente von VI – VII und auch ich hab kapituliert (..is nur ne II…) und bin lieber ne schöne V geklettert.
Kent war so nett meine 50 kg +.. Seilunterstützt über ne VII a auf den Dreckfink hinauf zu ziehen von wo ich Olaf zugesehen hab wie locker und entspannt eigentlich ne VII b geklettert werden kann.
Kleine Kinder kommen ja manchmal mit ihrer (vollen ?) Windel in der Hand lachend zu Ihren Eltern gerannt und so ähnlich ging es Wolfram. Vorgestiegen und am Gipfelbuch angekommen erschien plötzlich Horst Neunert neben ihm, mit dem Klettergurt in der Hand … sein Kommentar „den brauch ich nur zum abseilen“…
Als unsere Anne am Dreckfink schließlich VII a Richtung Sonne kletterte, letztere war inzwischen ganz hinter den Wolken verschwunden, nutzen alle die Gunst der Stunde und der Run auf Anne’s selbstgebackenen Kirsch-Kuchen begann. Den vermutlich einzigen Kirschkern hatte natürlich ich und so mampften alle genüßlich vor sich hin. Anne musste sich beeilen, wollte sie auch noch was abhaben …
Hanna erwachte zu vorgerückter Stunde aus ihrer Hängematte und besann sich auf’s klettern. Als ich auf dem „Taubenschlag“ saß schloss sie sich unserer Seilschaft an und rief mir entgegen „du brauchst nicht so sehr zu ziehen“… Nun ich hab’s gut gemeint und warf ihr einen Meter Seil entgegen mit den Worten „besser so ?“ Tja, die Jugend klettert halt leichtfüßiger ich muss das anerkennen…
Trotz weniger Sonne und mehr Wind als vorhergesagt, war es ein wunderschöner Klettertag. Jeder konnte sein eigenes Level klettern und sich auch mal mit Seil von oben an anspruchsvolleren Wegen probieren.
Nach der obligatorischen Rucksack-Kontrolle auf eventuelle steinerne Fremdkörper ( soll es wohl vereinzelt gegeben haben) und von Frank’s Finger-Klemmer abgesehen, traten alle am frühen Abend gesund den Heimweg an.
Es hat riesigen Spaß gemacht mit euch
Mario & Susanne